Unbequemes Denkmal

Zum Tag des Offenen Denkmals am 7. und 8. September 2013 boten Schülerinnen der 11. Klasse der Immanuel-Kant-Schule Lichtenberg Führungen auf dem Gelände der ehemaligen Arbeitshäuser Rummelsburg an. Das vom Verein Werkstatt Denkmal in Berlin e.V. und dem Lichtenberger Regionalmuseum unterstützte Schülerprojekt wurde unter Anleitung der Kunstlehrerin Dorit Hensel und der Museumspädagogin Marija Momčeva vorbereitet. Die aus dem 19. Jahrhundert stammende Architektur und die Grundrisse der ehemaligen Arbeitshäuser waren für die Schülerinnen Anstoß, sich über die besonderen sozialen Verhältnisse zu informieren und gedanklich das Leben der Insassen unter Anstaltbedingungen nachzuvollziehen.

Die 1877–79 von Stadtbaurat Hermann Blankenstein konzipierte und gebaute Anstalt nahm Menschen auf, die sich durch Armut, Krankheit und Alter am Rande der Gesellschaft befanden.

Der ursprüngliche humanitäre Anspruch der "Corrigenden-Häuser", in denen es medizinische und sanitäre Einrichtungen sowie Werkstätten gab, die der sozialen Integration dienen sollten, verwandelte sich sehr bald. Arbeit wurde als Mittel der Disziplinierung benutzt. Die Schülerinnen mussten festellen, dass der Umgang mit den "Corrigenden" aus heutiger Sicht vielfach einem Arrest entsprach. Die inzwischen zu großzügigen Wohnungen umgebauten Häuser erinnern kaum mehr an diese und die Folgezeit, in der Zwangunterbringung in der NS- und Haftalltag in der DDR-Zeit das Leben hinter vier Meter hohen Mauern dominierten.

Die Schülerinnen der Immanuel-Kant-Schule haben in den Führungen ihre eigenen Annäherungen an die Architektur- und Sozialgeschichte des Ortes fast 100 Interessierten vorgestellt und setzten so auf ihre Weise Erinnerung und Gegenwart miteinander in Beziehung.


Das Revolutionsdenkmal von Ludwig Mies van der Rohe

Im Rahmen der "Triennale der Moderne" sind Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse der Evangelischen Schule Berlin-Zentrum im Oktober 2013 mit der Projektleiterin Liane Matern und unter der Anleitung von ihrer Kunstlehrerin Edyta Lysko im Grundkurs Kunst der Frage : Denkmal und Erinnerungsort - was hat das mit uns heute zu tun?

"Ich war - ich bin - ich werde sein" - dieser Spruch des Revolutionärs Ferdinand Freiligrath, der auch Rosa Luxemburg zugeschrieben wird, befand sich zeitweise an dem 1927 von Ludwig Mies van der Rohe errichteten und 1935 von den Nationalsozialisten zerstörten Revolutionsdenkmal auf dem Friedhof Friedrichsfelde.

Die Inschrift als Symbol und ihr Gehalt haben eine zeitgemäße Bindung und

Schrift als Symbol lässt sich darum in ihrer Bedeutung nicht nur an vorhandenen oder verschwundenen Denkmalen erschließen.

So vollzogen die beteiligten Schülerinnen und Schüler mit typografischen Mitteln ihre eigene Annäherung an den Gehalt von Schrift und ihre Symbolik. Welche Werte ihnen heute wichtig sind, welchen Gehalt sie Schriftsymbolen zutrauen und was sie damit ausdrücken, zeigen die Ergebnisse dieses musuemspädagogischen Projekts, die nunmehr im Foyer unseres Museums der zu besichtigen sind.

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