Objekt des Monats Oktober

Die Deckenlampe aus dem Kulturhaus Lichtenberg

Diese Deckenlampe befand sich im Eingangsbereich des Kulturhauses Lichtenberg. Sie wurde vor dem Abriss des GebÀudes 2011 geborgen. Die letzte Veranstaltung in dem zu dieser Zeit zu Teilen baupolizeilich gesperrten Haus fand am 27.10. 2010 statt. Danach begannen Abriss und Neubau, der im Mai 2012 fertig gestellt wurde.

Der Form nach handelt es sich wahrscheinlich um ein Relikt aus den 1940/50er Jahren, als das Haus an der damaligen Hermann-Duncker-Straße der Sowjetischen MilitĂ€rverwaltung als „Haus der sowjetischen Offiziere“ diente.

Im Mai 1945 hatte die Sowjetische Besatzungsmacht dieses Haus, wie viele andere GebĂ€ude und HĂ€user im Ortsteil Karlshorst, requiriert. Bis 1964 diente es diesem Zweck. Im Zuge der Lockerungen bzw. Aufhebung der Absperrungen waren das Restaurant und der große Saal fĂŒr Tanzveranstaltungen auch NichtmilitĂ€rangehörigen zugĂ€nglich.

Am 12.Oktober 1966 wurde das renovierte GebĂ€ude der Bevölkerung vom damaligen BezirksbĂŒrgermeister Hilbert als Kreiskulturhaus Lichtenberg und Standort der Musikschule Karlshorst ĂŒbergeben. Die Berliner Zeitung berichtete mit der Überschrift „Musentempel in Lichtenberg“ darĂŒber. Zum Angebot der ersten Wochen gehörte eine Revue mit der damals populĂ€ren BĂ€rbel Wachholz. Im Haus untergebracht waren auch eine Kinderbibliothek und ein Studio fĂŒr Schmalfilmamateure. Das Kulturhaus stand von nun an fĂŒr Tanzveranstaltungen, Diskotheken, musikalisch-literarische und populĂ€rwissenschaftliche Veranstaltungen aber auch fĂŒr Betriebs-, FrĂŒhlings- und Sommerfeste, zu 1. Mai Festen und zum jĂ€hrlichen „Drushbafest“ offen. Auch mit populĂ€ren Angeboten der DDR-Unterhaltungskunst zog es die Besucher aus ganz Berlin an. So strahlte der DDR-Rundfunk von hier Sendungen der beliebten Reihe „7-10 Sonntagmorgen in Spreeathen“ mit dem Moderator Heinz Florian Oertel aus. Spitzensportler wie Helga Haase und Helmut Recknagel waren zu Gast. Beliebte Bands wie die von Uwe Schikora, die Puhdys und Karat traten auf.

Ab 1974/75 entwickelte sich das Kulturhaus zu einer legendĂ€ren KultstĂ€tte fĂŒr Jazz und Dixieland mit Auftritten von in- und auslĂ€ndischen Bands. Im Erdgeschoß befand sich die Club-GaststĂ€tte „Tarnovo“ die bulgarischen SpezialitĂ€ten anbot. Das Kreiskulturhaus Karlshorst war eines der renommiertesten im Ostberliner Kulturbetrieb.

Von innen: LĂŒsterklemme aus Porzellan mit leicht angeschmorten Kabelenden. Das Objekt des Monats können Sie ĂŒbrigens im Museum Lichtenberg ansehen.

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