Am Freitag, 18. Oktober um 16 Uhr wird eine Gedenktafel zu Ehren der Schriftstellerin Irmtraud Morgner (22. August 1933 – 6. Mai 1990) enthüllt. Die gebürtige Chemnitzerin machte als Autorin ab den 1970er Jahren durch ihre „phantastisch-realistische Schreibweise“ von sich reden. In ihren „Hexenromanen“ betrachten ihre literarischen Protagonistinnen Beatriz und Laura die Wirklichkeit von einem „rigorosen weiblichen Standpunkt“ aus [Fantasyguide.de] und lassen einen satirischen und zugleich unnachgiebig kritischen Blick auf die historisch verfestigten Geschlechterrollen erkennen.
Wie andere wichtige Künstlerinnen ihrer Zeit forderte sie den Anspruch ihres über Jahrtausende geringgeschätzten Geschlechts auf eine selbstermächtigte und -definierte Daseinsweise ein. Kurz vor ihrem Tod ist in der Zeitschrift EMMA von ihr zu lesen: „Falls dies mein letztes Interview sein sollte, nehmt es nicht als mein letztes Wort: Das steht vielleicht irgendwo in meinen Büchern.“ Irmtraud Morgner ist auf dem Zentralfriedhof in Berlin Friedrichsfelde bestattet.
Zur feierlichen Enthüllung der Gedenktafel vor dem ehemaligen Wohnhaus der Autorin laden Martin Schaefer (Bezirksbürgermeister) und Manfred Becker (Vorsitzender Gedenktafelkommission) herzlich ein. Es spricht Sabine Krusen (Literaturwissenschaftlerin). Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet von Cathrin Pfeifer (Akkordeon).
Ort: Vor dem ehemaligen Wohnhaus der Autorin, Am Tierpark 52, 10319 Berlin
Zeit: Freitag, 18. Oktober 2024, 16 Uhr
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Foto: Irmtraud Morgner, 1989 © Bettina Flitner
Eine Veranstaltung des Bezirksamts Lichtenberg, finanziert mit Mitteln des Lichtenberger Fonds für Erinnerungskultur.