Unsere Ausstellung „Erinnern in Lichtenberg“ setzt sich unter anderem mit kolonialen Spuren in Lichtenberg auseinander. Im Rahmen des Begleitprogramms findet am Mittwoch, 9. Oktober um 18.30 Uhr der Vortrag „Kolonialmigranten in Karlshorst“ statt.
Die „1. Deutsche Kolonialausstellung“ im Rahmen der Gewerbeausstellung 1896 in Treptow versprach einen „originalen Blick“ auf das Leben in afrikanischen Dörfern deutscher Kolonien. Tatsächlich bediente sie aber nur rassistische Vorstellungen. Einige der Afrikaner, die als Darsteller für die Kolonialausstellung nach Deutschland kamen, ließen sich später in Karlshorst nieder, bauten sich dort eine neue Existenz auf und gründeten Familien.
In seinem Vortrag stellt Michael Laschke einige Karlshorster mit ihrer afrikanischen Geschichte vor. Ihre Lebenssituationen verdeutlichen die tiefe Verankerung des Kolonialgedankens in den gesellschaftlichen Strukturen zwischen 1896 und 1945. Gleichzeitig zeugen die Biografien von persönlichem Handeln für eine erfolgreiche Integration ohne Verlust der eigenen Herkunftsgeschichte.
Außerdem geht Laschke auf das ursprünglich geplante sogenannte „Burenviertel“ ein und zeigt Spuren des deutschen Kolonialismus im heutigen Karlshorst und Lichtenberg auf.
Mit einer Einführung des Kuratoren Thomas Irmer.
Ort: Museum Lichtenberg
Zeit: Mittwoch, 9. Oktober, 18.30 Uhr
Eintritt frei
Foto: Freiwillige Feuerwehr in Karlshorst mit Anton M´bonga Egiomue (1. Reihe 4. v. r.), ca. 1910, Privatsammlung Vera Beggerow
Der Vortrag wird gefördert aus Mitteln des Programms des Landes Berlin zur kulturellen Infrastrukturerhaltung und -entwicklung in den Bezirken (Bezirkskulturfonds).