Donnerstag, 12.11.2015, 10 Uhr
Frankfurter Allee 233, 10365 Berlin, Fußgängerzugang zum Sana-Klinikum Berlin-Lichtenberg

Feierliche Übergabe der Gedenktafel für Familie Stöbe

Es sprechen:
Kerstin Beurich, Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur, Soziales und Sport
Hans Coppi, Gedenkstätte Deutscher Widerstand | Vorsitzender der VVN-BdA Berlin
Manfred Becker, Vorsitzender des Kulturausschusses der BVV Lichtenberg

Musik: Burkhard Schmidt | Saxophon

Die Familie Stöbe

Ilse Stöbe *19. Mai 1911, †22. Dezember 1942, Berlin-Plötzensee
Frieda Stöbe *15. August 1881, †19. Januar 1943, Konzentrationslager Ravensbrück
Kurt Müller *2. Februar 1903, †26. Juni 1944, Brandenburg-Görden

Ilse Stöbe, 1911 geboren und in der Lichtenberger Jungstraße aufgewachsen, ist ab 1928 am Berliner Tageblatt als Journalistin beschäftigt. Dort lernt sie den Redakteur und Kommunisten Rudolf Herrnstadt kennen. Nach einer Tätigkeit als Korrespondentin in Warschau kehrt sie 1940 nach Berlin zurück und beginnt eine Beschäftigung im Auswärtigen Amt. Zuvor hatte sie, vermittelt durch Herrnstadt den Diplomaten Rudolf von Scheliha kennengelert. Dessen Informationen leitet sie an den sowjetischen militärischen Nachrichtendienst weiter. Ihre Versuche, Stalin über den kurz bevorstehenden Überfall Nazi-Deutschlands auf die UdSSR zu informieren, werden in Moskau nicht zur Kenntnis genommen. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die Sowjetunion versucht der sowjetische Geheimdienst vergeblich, Kontakt zur ihr aufzunehmen. Davon erfährt die Gestapo und nimmt sie am 12. September 1942 fest. Am 14. Dezember werden Ilse Stöbe und Rudolf von Scheliha vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und am 22. Dezember in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Auch Ilse Stöbes Bruder, Kurt Müller, arbeitet illegal. Das KPD-Mitglied wird wegen Hochverrats angeklagt und in Brandenburg-Görden ermordet.
Ihre Mutter, Frieda Stöbe, hilft Menschen jüdischer Herkunft, sich dem Zugriff des NS-Regimes zu entziehen. Nach der Aufdeckung wird Frieda Stöbe im September 1943 verhaftet, Ende 1943 in das KZ Ravensbrück verschleppt und kommt dort am 19. Januar 1944 um.

Seit 1932 lebte die Familie in der Frankfurter Allee 202 (alte Nummerierung). Mit ihrer Verhaftung, Verschleppung und Ermordung ist die Familie Stöbe ausgelöscht.

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