Dienstag 07. November 2017, 19 Uhr
Die 1917 von der russischen Bolschewiki ausgelöste Oktoberrevolution liegt 100 Jahre zurück. Bis 1989 wurde sie in den Ländern Osteuropas als „Große Sozialistische Oktoberrevolution“ gefeiert und verklärt. Die Zeit nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Staates und seiner „Bruderländer“ degradierte sie zu einem Putsch der von Lenin angeführten Kommunistischen Partei Russlands.
Heute sehen Geschichtswissenschaftler in ihr und den ihr folgenden grundlegenden Umwälzungen den Teil der revolutionären Vorgänge, die dem Ersten Weltkrieg folgten und als Signal für die Ablösung des Kapitalismus betrachtet wurden. Der Historiker und Politikwissenschaftler Bollinger beschäftigt sich bis in die Gegenwart mit den unterschiedlichen Auswirkungen dieser Revolution und wirft die Frage auf, ob der heutige globale Kapitalismus “revolutionär perfektioniert” oder nach dem Muster von 1917 überwunden werden sollte.
Das Buch des Autors erschien 2017 im Verlag Das Neue Berlin – edition ost