Im Mai 1826 wurde von Arbeitern in einer Lehmgrube nördlich von Lichtenberg eine 14,5 cm große Bronzefigur aus dem 1. bis 3. Jahrhundert nach Christus gefunden. Den genauen Fundort beschrieb Konrad Levezow noch im selben Jahr so: „… bei dem Dorfe Lichtenberg, eine Viertelmeile von Berlin vor dem Frankfurter Thore gelegen … bei Anlage einer Ziegelei auf der Feldmark des dem Herren Grafen von Hardenberg gehörige Vorwerks Lichtenberg, nördlich vom Dorfe, am Wege, der in die Landstraße nach Berlin führt.“ Er bezeichnete die Figur als „Jupiter Imperator“. Durch Vergleiche mit anderen antiken Götterfiguren setzte sich später die Auffassung durch, dass es sich um Jupiter Dolichenus handelt, einen Wettergott aus Stadt Doliche in der heutigen Südosttürkei. Seine typischen Merkmale wie Doppelaxt und Blitzbündel in den Fäusten hat er verloren. Vor allem Söldner des späten Römischen Reiches verehrten den Jupiter Maximus Dolichenus.
Wie diese Figur nach Lichtenberg gelangte, ob als Handelsware oder Beute, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Laut Levezow handelte es sich um eine Grabbeigabe, die mit anderen irdenen Töpfen zufällig entdeckt wurden: „Sie standen drei oder vier Fuß tief unter der Oberfläche des Bodens in einem mit Steinen auf gewöhnliche Weise auf- und umsetzten Raume. Leider ist keins dieser Gefäße ganz zutage gefördert worden; alle zerfielen in Stücke, woran die Härte des trockenen Thonbodens, der nur mit der Hacke bewältigt werden konnte, wohl hauptsächlich Schuld gewesen seyn mag.“
Das kostbare Original befindet sich heute in der Berliner Antikensammlung und kann im Neuen Museum betrachtet werden. Wir präsentieren eine originalgetreue Kopie.