Objekt des Monats Oktober

Eckertscher Schwingpflug

Bis zur Motorisierung der Landwirtschaft gehörte der Eckertsche Schwingpflug zu den am weitesten verbreiteten Pflügen in der Mark Brandenburg. Der Schlosser Heinrich Ferdinand Eckert (1819-1875) besaß seit 1846 Berliner Stadtrecht und wurde 1848 vom Unternehmer und Landwirt Johann Pistorius (1777–1858) beauftragt, einen aus Amerika eingeführten Pflug an die märkischen Bodenverhältnisse anzupassen. So entstand der einfache und leicht handhabbare Schwingpflug. Der Erfolg war so groß, dass die englische Konkurrenz international aus dem Feld geschlagen wurde – seinerzeit eine Sensation. Seine kleine Werkstatt in der Nähe des Alexanderplatzes verlegte Eckert bald vor die Tore der Stadt östlich des heutigen Bersarinplatzes. Eckert produzierte nicht nur landwirtschaftliches Gerät sondern auch Postwagen, Straßenkehrmaschinen sowie Militärwagen und betrieb auch eine Eisengießerei. Zehn Jahre nach dem Tod ihres Gründers wechselte die Firma ihren Standort und zog nach Friedrichsberg in die Frankfurter Chaussee 162-165 (Frankfurter Allee 136-141) Infolge der Weltwirtschaftskrise musste sie 1931 schließen.

Der Schwingpflug ist eine Leihgabe des Schlossvereins Britz, in dessen Sammlung landwirtschaftlicher Geräte sich dieses seltene Exemplar neben vielen anderen Pflügen und weiterer historischer Landtechnik auf dem Gutshof Britz findet. In Lichtenberg existiert weder ein vergleichbares Produkt noch ein Hinweis auf den Produktionsort. Wir danken daher den „Freunde und Förderer Schloß Britz e.V.“ für dieses einzigartige Exponat.