Objekt des Monats Mai
Wellness ist keine Erfindung unserer Tage. Schon in den 1970er Jahren wurden technische Neuerungen erdacht, die dazu dienten, sich einfach mal etwas Gutes zu gönnen. Ein Beispiel ist das 1975 entwickelte und vom VEB Elektroprojekt und Anlagenbau Berlin produzierte Stiel-Massagegerät MASSINET, das bis in die 1980er Jahre hinein produziert wurde und mit MASSINET 2 einen moderneren Nachfolger fand.
Das Gerät erzeugt an seinem Massagekopf vier unterschiedliche Stärken von Vibrationen, die über einfach aufzusetzende Bürsten- und Massageköpfe auf Muskelpartien einwirken und deren Durchblutung fördern. Zur Schönheitspflege wurde für Gesichts- und Halspartien die Verwendung von Schwammköpfchen empfohlen. Der Apparat war 20 Minuten lang ununterbrochen einsatzfähig, musste dann aber eine halbe Stunde pausieren.
Auch zur Gesundheitspflege diente das Gerät. In einem Fachbeitrag in der Zeitschrift „Der Fachberater Haushaltwaren“ wurde darauf aufmerksam gemacht, dass MASSINET eine klinische zehnmonatige Testreihe mit ausgesprochen zufriedenstellenden Ergebnissen durchlaufen hat. Mediziner befürworteten die Einsatz des Massagegeräts, empfahlen jedoch, dass Personen mit Neigungen zu Hautreizungen und Ausschlägen vor der Verwendung ihren Arzt zu konsultieren.
Im Einzelhandel war MASSINET für 95,00 Mark zu erwerben - ein nicht gerade günstiger Preis. Verkauft wurde es in einer sogenannten „Plastbox“, in der die Massageköpfe in „einer ansprechenden verkaufsfördernden Gestaltung“ angeordnet waren.
Das Gerät stammt aus dem persönlichen Besitz eines ehemaligen Mitarbeiters des VEB Elektroprojekt und Anlagenbau Berlin. Die technische Endkontrolle dieses Betriebes, die alle Geräte durchliefen, befand in der Lichtenberger Hischberger Straße.