Objekt des Monats November
Aus dem Besitz einer Biesdorfer Bürgerin befinden sich im Archiv des Lichtenberger Museums eine Fotografie Julius Bearepaires (1852–1909) und eine Patenturkunde des Kaiserlichen Patentamtes Berlin. Letztere wurde am 1. November 1892 vom Magistratsbeamten Julius Baurepaire beantragt und am 7. Dezember 1994 ausgestellt.
Fotografie brauchte damals noch sehr viel Licht. Der Begriff „Kaiserwetter“ – strahlender Sonnenschein – wurde angeblich auch deshalb geprägt, weil der Kaiser dann gut fotografiert werden konnte. In geschlossenen Räumen bediente man sich einer sehr hellen Magnesiumflamme, die im Augenblick des Belichtens des Filmes entzündet wurde.
Diese Blitzlampen arbeiteten jedoch unzuverlässig. Das Patent Beaurepaires beschreibt einen einfachen Apparat, in dem eine verstellbare, aber immer genau abgemessene Menge Magnesiums zum Glühen gebracht werden kann, wodurch die Stärke des Blitzes genau einstellbar wurde. Aus der heutigen Sicht stellt das Patent einen kleinen Schritt in der Entwicklung der Fotografie dar.
Das Grab Beaurepairs befindet sich auf dem Karlshorster Friedhof.
Ein späteres Verfahren zur genauen Dosierung des Lichtblitzes ist Boehm's „Sonne in der Westentasche“ aus der Zeit um 1925. Aus einer eleganten, einem Zigarettenetui ähnelnden Dose konnte ein genau bemessener Streifen mit Magnesiumfolie abgebrannt werden. Die Herkunft dieses Etuis ist unbekannt.