Geboren am 19. November 1884
Gestorben am 3. Mai 1952
Erster demokratischer Bürgermeister in Lichtenberg nach dem Zweiten Weltkrieg
Stimming lernte den Beruf eines Buchdruckers. Mit 19 Jahren trat er der SPD bei und übernahm auch bald Funktionen innerhalb der Partei. Nach der Teilnahme an der Novenberrevolutuion war er ab 1919 für die USPD Stadtverordneter und unbesoldeter Stadtrat in Lichtenberg. Bis zur Auflösung der Verwaltung im Januar 1933 war er stellvertretender Bürgermeister. Danach wurde er mehrmals verhaftet und saß bis September 1935 im KZ Esterwegen. Nach der Freilassung betätigte er sich beruflich im Farben-, Tapeten- und Linoleumgeschäft seines Sohnes, das im März 1945 durch einen Fliegerangriff zerstört wurde.
Am 2. Mai wurde er von der Sowjetischen Militäradministration zum Bürgermeister in Lichtenberg eingesetzt. Gemäß der Politik des KPD-Funktionärs Walter Ulbricht, die Berliner Verwaltung nach kommunistischen Interessen auszurichten, ließ er Stimmings Position durch einen KPD-Mann unterminieren. Ihm wurde seine frühere Haltung als stellvertretender SPD-Bürgermeister vorgehalten, man sagte ihm unfaires Verhalten gegenüber seines Stellvertreters aus der KPD nach und er wurde mit unzähligen Verwaltungsaufgaben überhäuft. Am 15. Juni zeigte diese Strategie Wirkung. Vorgeblich im Einvernehmen mit der SPD- Führung Lichtenbergs wird Stimming zurückgezogen und durch einen anderen Bürgermeister ersetzt.
Quelle: Vor die Tür gesetzt – Im Nationalsozialismus verfolgte Berliner Stadtverordnete und Magistratsmitglieder 1933–1945. Verein Aktives Museum, Berlin 2006
Foto: Archiv Museum Lichtenberg