Öffentliches Gedenken:

Schulze-Boysen-Straße

 

 

 

 
Geboren am 20. November 1913 in Paris, verbrachte Libertas Haas-Heye ihre Kindheit auf dem Gut ihres Großvaters Philipp Fürst zu Eulenburg und Hertefeld in Liebenberg bei Berlin. Nach dem Abitur an einem Mädchen-Gymnasium in Zürich und einem Englandaufenthalt begann sie 1933 eine Tätigkeit als Pressereferentin bei Metro-Goldwyn-Mayer in Berlin. Im Sommer 1934 lernte sie Harro Schulze-Boysen kennen, den sie im Sommer 1936 in Liebenberg heiratete. Anfang 1937 trat Libertas Schulze-Boysen aus der NSDAP aus, der sie sich im März 1933 angeschlossen hat. Sie arbeitete mit Günther Weisenborn an einem Stück "Die guten Feinde". Im Jahre 1940 schrieb sie Filmkritiken für die "Essener Nationalzeitung" und sammelte zugleich in der deutschen Kulturfilmzentrale im Reichspropagandaministerium Bildmaterial über NS-Gewaltverbrechen. Sie unterstützte ihren Mann bei der Suche nach neuen Verbindungen im Widerstand. Ende Oktober 1941 empfing sie einen aus Brüssel angereisten sowjetischen Offizier des militärischen Nachrichtendienstes und vermittelte ihm ein Gespräch mit ihrem Mann. Nach dessen Verhaftung warnte sie Freunde und schaffte illegales Material beiseite. Libertas Schulze-Boysen wurde am 8. September verhaftet, am 19. Dezember 1942 vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und drei Tage später in Berlin-Plötzensee ermordet.