1944 ermordeten die Nationalsozialisten viele aktive Gegner ihrer Ideologie, nach denen unter anderem auch in Lichtenberg Straßen und Plätze benannt sind. Wir erinnern in den folgenden Monaten mit Kurzbiografien an diese Antifaschist*innen.

Anna Ebermann

Anna Ebermann, geb. 10. Februar 1891, ermordet am 17. März 1944 in Berlin-Plötzensee

Geboren am 10. Februar 1891 in Rotenbauer bei Würzburg als Anna Ziegler, Tochter des Arbeiters Kaspar Ziegler und seiner Ehefrau Katharina Ziegler, geb. Krenzer.
Anna Ebermann heiratete den Bäcker Karl Ebermann (27.4.1886 - 1.8.1955). Sie wohnten in Berlin-Weißensee in der Gürtelstraße und hatten drei Kinder. Nach 1933 im Widerstand, diente ihre Wohnung für illegale Treffs. Im April 1943 war Anna Ebermann zu Besuch bei Ihrem Bruder Lorenz in Rottenbauer. Als sie sich unter dem Eindruck des Bombenkrieges und der Niederlage bei Stalingrad gegenüber Bewohnern des Ortes im Lokal abfällig über Hitler und den Krieg äußerte und versuchte einigen Frauen begreiflich zu machen, dass die Niederlage Hitlers nicht das Chaos, sondern den Anfang eines neuen, besseren Deutschlands bedeutet, wurde sie denunziert und am 6. Mai 1943 verhaftet. Die Tatsache, das sie bereits vor 1933 aktive Kommunistin war und sich Tochter und Schwiegersohn unter den verhafteten Angehörigen der Widerstandsgruppe um Herbert Baum befanden, ließen sie in den Augen der NS-Justiz doppelt schuldig erscheinen. Am 7. November 1943 wurde Anna Ebermann wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt. Die letzten Monate in der Todeszelle waren für die tapfere Frau und Mutter besonders schwer wegen der Ungewissheit über das Schicksal ihrer Kinder. Diese erlebten das Kriegsende und die Befreiung vom Nationalsozialismus. Anna Ebermann wurde am 19. November 1943 vom 6. Senat des Volksgerichtshofes wegen "Wehrkraftzersetzung in Verbindung mit Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt und am 17. März 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet.

 

 

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