Wichard Joachim Heinrich von Möllendorff
*7. Januar 1724 in Lindenberg in der Prignitz; † 28. Januar 1816 in Havelberg
200 Jahre (Todestag)
[Besitzer eines Landsitzes im Dorf Lichtenberg; genannt „Möllendorffsches Schlösschen“]
Wichard von Möllendorff machte Karriere als preußischer Offizier: 1740 als Page bei König Friedrich II., 1744/45 als Fähnrich im Zweiten Schlesischen Krieg, 1856–1863 als Hauptmann im Siebenjährigen Krieg, 1875 als Generalleutnant im Bayerischen Erbfolgekrieg. 1782 wurde er zum Gouverneur von Berlin ernannt. Im Dorf Lichtenberg errichtete er um 1780 auf seinen Landsitz an der Lichtenberger Dorfstraße ein einstöckiges repräsentatives Gebäude, das „Möllendorffsche Schlösschen“.
Überliefert ist, dass er sich für die Soldaten als zu würdigende Untertanen einsetzte und diskriminierende Behandlungen durch Beleidigungen und Prügelstrafen zurück wies. Tragisch ist Möllendorffs Rolle im Zusammenhang mit der preußischen Niederlage von Jena und Auerstedt 1806 zu anzusehen, an der der 82jährige zumindest einen geringen Anteil hatte. Er zog sich aus dem militärischen Leben zurück und lebte in Havelberg von seinen Einkünften als Domherr in Havelberg und Domprobst in Kucklow in Hinterpommern.
1810 benannte die Gemeinde Lichtenberg die Lichtenberger Dorfstraße in Möllendorffstraße um. 1935 wurde das doppelte f im Straßennamen in ein einfaches umgeändert. Zwischen 1976 bis 1992 hieß die Möllendorfstraße nach einem französischen kommunistischen Politiker.