Person des Monats Juni 2016

Rudolf Gleye (90. Todestag)

Rudolf Gleye wurde am 26. Dezember 1880 in Braunschweig als Sohn des Herzoglichen Regierungs-Baumeisters Friedrich Gleye geboren. Nach Abschluss der Reifeprüfung am Realgymnasium im Herbst 1900 studierte er an der damaligen „Herzoglich-Technischen Hochschule Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig“. 1905 schloss er die Hauptprüfung im Fach Ingenieurbau mit Auszeichnung ab und erwarb den Titel Diplomingenieur.

Nach Studienabschluss befasste sich Gleye mit moderner Städtekanalisation von der Planung bis zur Bauleitung, so auch während einer Studienreise im Sommer 1908. Inzwischen in Greifswald angestellt, wurde er mit dem Aufbau eines Kanalbauamtes und der Erstellung eines Gesamtplanes für die Kanalisation der Stadt beauftragt.

1910 erhielt Gleye als Tiefbauingenieur mit Privatdienstvertrag und Leiter der Tiefbauabteilung den Auftrag, das Abwassersystem der Stadt Lichtenberg zu erweitern. Im gleichen Jahr promovierte er mit einer Arbeit über Kanalisation in Städten zum Dr.-Ing.

Ab August 1912, nun fest angestellt im Dienste der Stad Lichtenberg, widmete er sich den Tiefbauangelegenheiten sowohl des Magistrats als auch der Stadtverordnetenversammlung. Im gleichen Jahr zog er in die Möllendorffstraße 120 in Lichtenberg um.

In Anerkennung seiner Leistungen wurde Rudolf Gleye 1914 zum Stadtbaumeister ernannt, er erhielt außerdem den Titel „Stadtbaurat“. Jetzt wohnhaft in der Weichselstraße 1, wirkte Gleye in seiner weiteren Tätigkeit maßgeblich an fünf großen kommunalen Projekten mit. So entwarf er das Lichtenberger Stadion in der Herzbergstraße. Es folgte 1919 die Realisierung der 1915 vom Architekten Prof. Peter Behrens projektierten Waldsiedlung in Karlshorst als Bauleiter in der ersten Bauphase bis 1920. Gleichzeitig plante Gleye die Volksbadeanstalt Lichtenberg in der Hubertusstraße.

Mit dem Gesetz zur Bildung der Stadtgemeinde Berlin 1920 wurde Rudolf Gleye als einer von zwölf Gemeindemitgliedern in die erste Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung und am 9. Februar 1921 zum besoldeten Mitglied des Bezirksamtes gewählt.

Weiter befasste sich Gleye mit der Planung eines Städtischen Flußbades an der Rummelsburger Bucht und – zusammen mit dem Architekten und Magistratsbaurat Dr. Otto Weis – mit der Entwurfsarbeit für das endgültige Ausführungsprojekt der Lichtenberger Volksbadeanstalt. Die endgültige Realisierung dieser Einrichtungen erlebte er jedoch nicht mehr. Am 8. Juni 1926 verstarb Rudolf Gleye in Berlin an den Folgen eines Herzinfarkts. Er wurde auf dem heutigen Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde beigesetzt. Ihm zu Ehren benannte der Bezirk Lichtenberg einige Jahre später in der Waldsiedlung Karlshorst eine Straße nach ihm.

 

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