Person des Monats August

Dr. jur. Helmut Schwenn

Staats- und Völkerrechtler, war von Dezember 1946 bis September 1947 Bezirksbürgermeister von Berlin-Lichtenberg

Geboren wurde Helmut (Helmuth) Schwenn am 12. März 1904 in Stettin. Aus den wenigen vorhandenen biographischen Angaben geht hervor, dass er sich als Privat-Völkerrechtler in Berlin betätigte und 1931 Mitbegründer und Vorsitzender des deutsch-japanischen Kollegs und des Instituts für pazifische Fragen war. Mit dem japanischen Ex-Botschafter in Deutschland, Hiroshi Oshima, verband ihn eine enge Freundschaft.

Er war 1943/44 als deutscher Wehrmachtsoffizier in die erfolglosen Verhandlungen französischer Kleriker eingebunden, um Schutzzonen für die Zivilbevölkerung einzurichten.

Aus den ersten Wahlen der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) nach dem Krieg, am 20. Oktober 1946, ging die SPD, deren Mitglied Helmut Schwenn war, als stärkste Kraft in Lichtenberg hervor. Bei der konstituierenden Versammlung am 16. Dezember 1946 wählten die 40 Bezirksverordneten Dr. Helmut Schwenn einstimmig zum Bezirksbürgermeister von Lichtenberg. Anfang Januar 1947 bestätigte der sowjetische Kommandant Oberst Sagarowsky diese Wahlen. Auf der Ratssitzung vom 15. Januar 1947 erfolgte dann die offizielle Amtsübernahme des Bezirksbürgermeisters.

Helmut Schwenn blieb nur wenige Monate im Amt. Differenzen mit seiner eigenen Partei führten dazu, dass er im September 1947 seinen Rücktritt erklärte.

Im Jahr 1948 arbeitete er als Leiter der Wirtschaftsaußenstelle des Magistrats für den französischen Sektor. Er gründete die deutsch-indonesische Studiengesellschaft und war darüber hinaus als Unternehmensberater tätig.

Als Staats- und Völkerrechtler setzte sich Dr. Helmut Schwenn für den Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegen ein. 1951 war er führend an der Gründung der „Deutschen Vereinigung für die Lieux de Genève“ (Genfer Zonen) beteiligt. Anliegen dieser Organisation war es, in Kriegszeiten für die Zivilbevölkerung Schutzzonen zu schaffen, in denen sie vor Bombenabgriffen und dem Beschuss durch Maschinengewehre sicher sein sollten.

Ebenso engagiert trat er, gemeinsam mit dem Internationalen Roten Kreuz, für die Rückführung der deutschen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion Anfang der 50er Jahre ein.

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