Person des Monats September

Henry Suermondt

170. Geburtstag

Unternehmer und Bankier, gründete 1893 die „Grunderwerbs- und Baugesellschaft zu Berlin“, die die Parzellierung des Gutes Hohenschönhausen vornahm.

Geboren wurde Henry Suermondt am 3. September 1846 in Aachen. Er war der vierte Sohn des Unternehmers Barthold Suermondt und seiner Ehefrau Amalie geb. Cockerill. Der Vater war auch ein bekannter Kunstmäzen, er gründete das nach ihm benannte Aachener Suermondt-Museum.

Seine Militärzeit, die er bei der Kavallerie ableistete, beendete Henry Suermondt im Rang eines Rittmeisters. Anschließend erhielt er eine kaufmännische Ausbildung. Ab 1870, im Alter von 24 Jahren, saß er im Aufsichtsrat der Rheinischen Stahlwerke, deren Hauptaktionär und Mitbegründer sein Vater Barthold Suermondt war. Von 1876 bis 1877 saß Henry Suermondt auch im Vorstand des Unternehmens.

Seine eigentliche Leidenschaft aber galt ganz offensichtlich dem Pferderennsport und der Zucht von Pferden. Er war Besitzer mehrerer Gestüte, darunter war das seinerzeit größte deutsche Gestüt in Werne bei Dortmund. Ebenso wie sein Halbbruder Otto Suermondt saß er bei vielen Rennen selbst erfolgreich im Sattel. Von insgesamt 420 Rennen ging er aus 152 als Sieger hervor. Zeit seines Lebens engagierte sich Henry Suermondt für den Pferderennsport. Im Jahr 1921 ernannte ihn der Verein für Hindernisrennen zu seinem Ehrenmitglied.

Um das Jahr 1890 erwarb Henry Suermondt das Rittergut Hohenschönhausen. 1893 gründete er die „Grunderwerbs- und Baugesellschaft zu Berlin“, deren Ziel es war, den erworbenen Besitz zu parzellieren und zum Verkauf anzubieten. Seit dieser Zeit entstanden zunächst um den Orankesee und ab der Jahrhundertwende um den Obersee in Hohenschönhausen zwei neue Landhauskolonien. Später wurden hier weitere Wohnhäuser gebaut. Nach der logistischen Erschließung des Terrains, die die verkehrstechnische Anbindung an das Stadtzentrum von Berlin sicherte, kam es auch zu industriellen Ansiedlungen.

Bis zum Jahr 1898 stand Henry Suermondt der „Grunderwerbs- und Baugesellschaft zu Berlin“ vor. Dann übernahm der Justizrat Julius Grosse-Leege die Leitung des Unternehmens.

Henry Suermondt starb am 3. Juli 1930 in Berlin. Beigesetzt wurde er in der Grabstätte der Familie auf dem Aachener Westfriedhof. Er war nicht verheiratet und hinterließ auch keine Nachkommen.

Ihm zu Ehren wurde 1912 der Weißenseer Weg in Hohenschönhausen in Suermondtstraße umbenannt.