Marie Elisabeth von Humboldt
*8.12.1741 in Berlin, †19.11.1796 ebenda
220. Todestag
Zwei Jubiläumstage erinnern in diesem Jahr an die Mutter der bekannten Gelehrtenbrüder Wilhelm und Alexander von Humboldt.
Vor 225 Jahren erwarb Marie Elisabeth von Humboldt das Gut Falkenberg. Am 19. November vor 220 Jahren starb sie auf ihrem Wohnsitz in Tegel.
Die Gründe für den Kauf sind nach wie vor ungeklärt. Bis zu ihrem Tode hielt sie sich auch nicht in Falkenberg auf, doch hinterließ sie mit dem Umbau der mittelalterlichen Kirche ein leider nicht erhaltenes Zeugnis ihrer Patronatenschaft. Schon schwer krank beauftragte sie den Berliner Architekten Paul Ludwig Simon mit dem Umbau. Das Ergebnis war ein ungewöhnliches Bauwerk, das durch seine als ägyptisierend bezeichnete Formensprache bestach. Der 15 Meter hohe Steinturm wies die Form einer Pyramide auf, der Eingang war mit einem Relief im Stile Schadows verziert. In der Kirche wurde auf ihr Geheiß hin nach ihrem Tode eine Familiengruft eingerichtet, in der sie, ihr erster und zweiter Ehemann, ein Sohn sowie eine früh verstorbene Tochter aus erster Ehe bestattet waren. Heute befindet sich die Begräbnisstätte nach einem Umbau auf den Friedhof, ist noch gut erhalten und durch eine neue Tafel aus Granit gekennzeichnet.
Eine von Marie Elisabeth verfügte Stiftungseinlage gewährleistete bis in die 1920er Jahre den Erhalt der Kirche. Mit diesem auch als Legat bezeichneten Kapital wurde darüber hinaus die Dorfschullehrerstelle finanziert. Die Kirche fiel am 21. April 1945 der Deutschen Wehrmacht zum Opfer. Wie die Kirchen in Wartenberg und Malchow sollte sie nicht als Landmarke zur Orientierung für die Rote Armee dienen.