Person des Monats November

Dr. jur. Hans Loch - Politiker

1898 - 1960

Im Bezirk Lichtenberg war von 1961 bis 1992 die heutige Sewanstraße und auch das neu errichtete Wohnviertel entlang des früheren Triftweges nach ihm benannt. Hans Loch wurde am 2. November 1898 in Köln geboren. Hans Loch legte dort das Abitur ab. Obwohl sein Vater, Johann Peter Loch, Schlosser war. Von 1916 bis 1918 nahm Hans Loch am 1. Weltkrieg teil. Nach Kriegsende begann er ein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten in Köln und Bonn. 1923 schloss er es mit dem Staatsexamen und der Promotion zum Dr. jur. ab. Zwischen 1923 und 1925 absolvierte Hans Loch seine Referendarzeit in Koblenz und Köln. Ab 1926 ließ er sich als Verbands- und Steuersyndikus in Berlin nieder. Politisch engagierte sich er sich in der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), deren Mitglied er 1919 wurde. Er gehörte dieser Partei bis 1924 an. Auf Grund der Zusammenarbeit mit jüdischen Geschäftspartnern verlor er 1933 seine Stellung. Ein Jahr später emigrierte er nach Holland, kehrte aber 1936 wieder nach Deutschland zurück und gründete ein Privatunternehmen in Köln, das jedoch 1939 eingestellt wurde keine Betriebsgenehmigung erhielt und 1942 niederbrannte. Bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht 1939 war er als Syndikus für verschiedene Unternehmen tätig und diente bis 1945 als Soldat. Nach Kriegsende war er zeitweilig als Landarbeiter tätig. Schließlich wurde er vom Justizdienst des Landes Thüringen übernommen, da er die Richterlaufbahn anstrebte. Hans Loch gehörte zu den Mitbegründern des Landesverbandes der LDPD Thüringens. Hier arbeitete er ab 1947 als Vorsitzender des Ausschusses Gemeindepolitik beim Zentralvorstand der Partei. 1946 wurde Hans Loch zum Oberbürgermeister von Gotha gewählt und hatte dieses Amt bis 1948 inne. Er zählte ebenfalls zu den Mitbegründern der Gesellschaft für Deutsch Sowjetische Freundschaft und war viele Jahre Mitglied des Zentralvorstandes dieser Organisation. Außerdem wurde er 1949 Präsidiumsmitglied des „Deutschen Komitees der Kämpfer für den Frieden“. 1948/49 arbeitete er als Justizminister des Landes Thüringen. Ab 1948 war er auch Mitglied der von der sowjetischen Besatzungsmacht eingesetzten Deutschen Wirtschaftskommission. 1949 wählte ihn der Landesverband der LDPD Thüringen zu ihrem Vorsitzenden. In dieser Funktion gehörte er zu den Befürwortern der Blockpolitik der SED, d.h. er trat für die Unterordnung seiner Partei gegenüber der SED ein. Von Beginn an gehörte Hans Loch zu den Mitgliedern der Volkskammer der DDR (1949/50 der Provisorischen Volkskammer, ab 1950 Mitglied der Volkskammer). Am 12. Oktober 1949 wurde er zum Finanzminister der ersten Regierung der DDR ernannt. Ab 1950 war er gleichzeitig stellvertretender Ministerpräsident. Beide Funktionen übte er bis 1955 aus. Dann wurde er stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates der DDR. Ab Januar 1954 war er Vorsitzender des durch den Ministerrat der DDR gebildeten Ausschusses für Deutsche Einheit. Bereits 1951 wurde er gemeinsam mit Karl Hamann zum Vorsitzenden der LDPD gewählt, nach dessen Verhaftung war er ab 1952 bis zu seinem Tode alleiniger Vorsitzender der
Partei. In dieser Funktion war er ab 1954 Mitglied des Präsidiums des Nationalrats der Nationalen Front der DDR. Neben zahlreichen Artikeln, die er für die Presse schrieb, wurde 1958 ein Band mit der Zusammenfassung seiner Reden und Aufsätze mit dem Titel „In einer neuen Epoche“
herausgebracht. Als letztes erschien ein Jahr vor seinem Tod das Buch „Wir sind dabei gewesen“.
Hans Loch starb am 13. Juli 1960 in Berlin. Er wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt.

 

Bilderquelle: Foto: BArch, Bild 183-09979-0003, Hans Sturm, 13. März 1951

 

 

 

 

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