Öffentliches Gedenken:

Judith-Auer-Straße

Jugendfreizeiteinrichtung "Judith Auer", Otto-Marquardt-Straße 8

Seniorenbegegnungsstätte "Judith Auer", Judith-Auer-Straße 8

Seniorenheim "Judith Auer", Judith-Auer-Straße 8

 

Geboren am 19. September 1905 in Zürich als Judith Valentin, Tochter des jüdischen Schriftstellers Franz Vallentin und seiner FrauMargaret, geborene Hoffmeister. Die Familie lebte ab 1907 in Berlin, Judith und ihre Schwester Ruth besuchten zunächst eine Privatschule, dann das Lyzeum und absolvierten das Abitur. Judith Vallentin und ihre Geschwister wurden nach dem frühen Tod der Eltern im Jahre 1917 von einer vermögenden jüdischen Familie erzogen. Sie begann, entsprechend ihrem Berufswunsch Pianistin zu werden, ein Musikstudium in Berlin und Leipzig, was sie jedoch bald darauf aus finanziellen Gründen abbrechen musste. 1924 trat Judith Vallentin als Studentin der Kommunistischen Jugend Deutschlands (KJD) bei und zog 1925 nach Berlin. Als Organisationsleiterin einer sozialistischen Studentengruppe in Berlin-Wedding und Funktionärin im "Jung-Spartakus-Bund" lernte sie den KJVD-Funktionär Erich Auer (26.4.1902 - 1.6.1978) kennen und heiratete ihn 1926.

1927 wurde sie KPD-Mitglied und ging ein Jahr später mit ihrem Ehemann für ein Jahr nach Moskau und arbeitete dort im Büro der Kommunistischen Internationale. Zurückgekehrt nach Berlin arbeitete sie in parteieigenen Unternehmen. Im November 1929 wurde ihre Tochter Ruth geboren. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland beteiligte sie sich an der antifaschistischen Propaganda und verbreitete Flugblätter gegen Aufrüstung und die drohende Kriegsgefahr. Sie war zunächst Hausfrau und arbeitete ab 1937 bei der AEG im Kabelwerk Oberspree in Berlin als Stenotypistin, dann als Einkäuferin. Judith Auer hielt hier Kontakt zur Widerstandsgruppe um den Schweißer Fritz Plön, die wiederum Kontakt zur Widerstandsgruppe um Anton Saefkow, Franz Jacob, Bernhard Bästlein und Karl Klodt hatte. Sie verwaltete die Finanzen ihrer Widerstandsgruppe und nutzte dienstliche Fahrten für Kurierdienste, so insbesondere zur Kontaktaufnahme zu NS-Gegnern in Thüringen. Sie versteckte Franz Jacob nach seiner Flucht aus Hamburg mehrere Monate lang in ihrer Wohnung.

Am 7. Juli 1944 wurde Judith Auer an ihrem Arbeitsplatz verhaftet. Sie wurde am 6. September 1944 vom Volksgerichtshof gemeinsam mit Bruno Hämmerling und Franz Schmidt zum Tode verurteilt und am 27. Oktober 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet.

Anschrift

Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
Museum Lichtenberg
Türrschmidtstraße 24
10317 Berlin

Öffnungszeiten
Ausstellungen

Di-So 11-18 Uhr

Besucherinfos

Eintritt frei!

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