27. Januar â12. Februar 2017
Eine Ausstellung des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V.
Diese Ausstellung berichtet ĂŒber die nationalsozialistische Verfolgung der Sinti und Roma in Berlin. Berichte, Fotos und Dokumente bezeugen die systematische Ausgrenzung aus allen Bereichen der Gesellschaft, in der sie seit Jahrhunderten lebten.
Im Juni 1936 schufen die Nationalsozialisten im Vorfeld der Olympiade im August 1936 ein Zwangslager in Berlin-Marzahn, in das zunĂ€chst circa 600 Berliner Sinti und Roma zusammengetrieben und damit ihrer gewohnten und selbst gewĂ€hlten Lebens- und Arbeitsumfelder beraubt wurden. Zu dem internationalen und prestigebesetzten Sportereignis sollte die Reichshauptstadt Berlin âzigeunerfreiâ sein. Im Laufe der Jahre lebten insgesamt mehrere tausend Menschen in diesem Zwangslager. Im FrĂŒhjahr 1943 wurden sie, bis auf wenige Ausnahmen, in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Europaweit fielen schĂ€tzungsweise 500.000 Sinti und Roma dem nationalsozialistischen Massenmord zum Opfer.
Mit dem Versuch ihrer Vernichtung minimierte sich auch ein StĂŒck ihrer Kultur wie beispielsweise ihre jahrhundertealte ErzĂ€hltradition, ihre traditionellen Berufe, ihre Sprache und ihr Lebensstil. Persönliche Lebensschicksale berichten von der kulturellen Vielfalt der Sinti und Roma im Berliner Stadtbild. Ihre Diskriminierung und die staatlichen Repressionen begannen nicht erst 1933 und endeten auch nicht 1945, gipfelten jedoch in der nationalsozialistischen Verfolgung und Ermordung.
Auch heute kennen nur wenige Menschen die Geschichte der rassischen Verfolgung der Berliner Sinti und Roma und ihre VerdrĂ€ngung aus dem Stadtbild bis hin zur Deportation in die nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager. Ebenso wenig ist bekannt, in welch hohem MaĂe ein Kulturgut und somit auch der kulturelle Austausch zwischen Minderheit und Mehrheit zerstört wurde.
Bild: Familie Rosenberg, Landesverband der Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V.
â Begleitveranstaltungen zur Ausstellung
Ausstellung bis 12. Februar 2017 im Museum Lichtenberg, im Anschluss vom 13. Februar â 10. MĂ€rz 2017 im Rathaus Lichtenberg
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