Es sind allen voran Orte der Erinnerung, die lokale und überregionale Ereignisse oder Personen ehren und für den Bezirk und seine Bürger*innen Bedeutung haben. Erinnerungskultur ist in unterschiedlichen Formen im öffentlichen Raum präsent, z. B. als Straßenschild, Gedenktafel oder Denkmal. Doch nicht alle erfahren die gleiche Beachtung. Im Laufe der Zeit ändert sich zudem der Blick, mit dem auf historische Personen und Ereignisse geschaut wird.
Die Ausstellung im Museum Lichtenberg geht daher der Frage nach, welche Bedeutung die Orte der Erinnerung in Lichtenberg heute haben. Dabei werden die bürgerschaftliche Teilnahme an der Entstehung von Erinnerungskultur wie auch die Auseinandersetzung um die Deutungshoheit von Gedenkorten aufgegriffen.
Die Ausstellung „Erinnern in Lichtenberg“ lädt anhand von sieben Themen dazu ein, gemeinsam die Lichtenberger Gedenklandschaft zu entdecken. Dabei schlägt sie Bögen von der Erstürmung des Ministeriums für Staatssicherheit zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde, vom Schloss Friedrichsfelde zu einem städtebaulichen Projekt für ein Kolonialviertel in Karlshorst, vom Arbeitshaus Rummelsburg und dem „Arbeitserziehungslager Wuhlheide“ in der NS-Zeit bis zu den Vertragsarbeiter*innen der DDR.
Die Ausstellung wurde von Dr. Margret Kampmeyer-Käding, Thomas Irmer und Dr. Dirk Moldt kuratiert. Sie wird durch ein umfangreiches Begleitprogramm mit Stadtspaziergängen, Zeitzeugengesprächen, Diskussionsveranstaltungen, Kurator*innenführungen, Vorträgen, Filmbeiträgen sowie ein museumspädagogisches Programm für Schulen ergänzt.
Laufzeit: 14. Dezember 2023 bis 29. Juni 2025
Öffnungszeiten: Di-So 11-18 Uhr
Der Eintritt für die Ausstellung und das Begleitprogramm ist frei.
Begleitveranstaltungen
Mittwoch, 27. November, 18.30 Uhr: Deutsche Kolonialgeschichte in Film und Fernsehen. Filmvorführung, Vortrag & Gespräch
Wenn es um die Aufarbeitung der deutschen Geschichte in Film und Fernsehen geht, ist die deutsche Kolonialgeschichte nicht prominent vertreten. Neben einer Anzahl von Filmen, die während der Kolonialzeit produziert und in Deutschland gezeigt wurden, hat es jedoch immer wieder den Versuch gegeben, die Kolonialgeschichte in Film und Fernsehen abzubilden.
In seinem Vortrag befasst sich der Filmhistoriker Wolfgang Fuhrmann mit Beispielen von Darstellungen der deutschen Kolonialgeschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Er lädt außerdem zur Diskussion der Frage ein, welcher Bilder, Geschichten und Narrative es bedarf, um den deutschen Kolonialismus kritisch audiovisuell zu hinterfragen. Zu Beginn führt der Historiker und Kurator Thomas Irmer in die Thematik ein.
Die Veranstaltung wird gefördert aus Mitteln des Programms des Landes Berlin zur kulturellen Infrastrukturerhaltung und -entwicklung in den Bezirken (Bezirkskulturfonds).
Termine für Kurator*innenführungen (Änderungen vorbehalten):
Sonntag, 3. November, 14 Uhr, mit Dr. Margret Kampmeyer-Käding
Foto: Die Möllendorffstraße erhält ihren Namen zurück, 1992, Museum Lichtenberg
Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Bezirksamt Lichtenberg. Sie entsteht in Kooperation mit Visit Berlin. Das Projekt wird aus Mitteln des Programms des Landes Berlin zur kulturellen Infrastrukturerhaltung und -entwicklung in den Bezirken (Bezirkskulturfonds) gefördert.